Zwei Herren kann man nicht dienen !
Schon die Bibel konstatiert, dass man entweder den einen hassen und den anderen lieben oder dem einen anhängen und den anderen verachten wird - will man denn zwei Göttern dienen. ( Matthaeus )
Eine ganz besondere Bedeutung bekommt dieser Spruch im Zusammenhand mit Werten, Ehre, Tradition, Zugehörigkeit und Tugenden zu. Wie kann man für etwas brennen, sich begeistern oder gar dafür leben ohne zu 100% dafür einzustehen?
Ebenso ist es nach meinem Standpunkt auch mit der Staatsbürgerschaft.
Wie kann man sich entscheiden in einem Land zu leben, zu arbeiten und zu sterben ohne sich mit allem Wenn und Aber mit Land, den Eigenheiten und Leuten zu identifizieren?
Beim Zensus 2011 lebten ca. 4,3 Millionen Menschen mit einem zweiten Pass in Deutschland, das sind knapp 5 % der Bundesbürger.
Bis zum Jahr 2014 gewährte man Kindern, die nach 1990 geboren wurden automatisch zwei Staatsbürgerschaften, sofern sie mindestens ein ausländisches Elternteil haben. Jedoch mussten sie sich bis zum 24. Geburtstag entscheiden, welche der beiden Staatsbürgerschaften sie künftig ihr Eigen nennen wollen.
Das war in meinen Augen eine gute und vernünftige Regelung.
Am 20.12.2014 wurde das bis dahin bestehende Gesetz leider geändert und die Optionspflicht (Entscheidung welche Staatsbürgerschaft angenommen werden soll) aufgehoben.
Nicht nur Kinder von Ausländern, die mindestens 8 Jahre in Deutschland leben oder mindestens 6 Jahre hier zu Schule gegangen sind, sondern auch erwachsene EU-Bürger, Schweizer und anerkannte Flüchtlinge wurden bei dieser Gesetzesänderung mit einbezogen.
Die Bedingungen wurden zwar verschärft, dennoch sind einem "anerkannten Flüchtling mit Bleiberecht" die Tür zur Erlangung der deutschen Staatsbürgerschaft gezielt geöffnet worden.
Ob das gut war, möchte ich dann dieser Stelle sehr in Frage stellen!
Dieser selbst geschaffene - wie ich finde doch sehr unglückliche - Tatbestand von Ende 2014, wurde dann im Zuge der Zuwanderung urplötzlich auch der CDU klar und man versuchte auf dem Parteitag im Dezember 2016, dieses mühsam errungene Gesetz aus 2014 wieder zu kippen bzw. das Thema „Staatsangehörigkeit“ mit in den Wahlkampf 2017 aufzunehmen. Bei diesem frommen Wünschen blieb es dann auch.
Für deutsche Einwohner ist eine zweite Staatsbürgerschaft sowieso nur dann relevant, wenn Deutschland verlassen wird und sie in ihre zweite Wahlheimat einreisen, denn dann gelten die Rechte und Pflichten des jeweiligen Staatsbürgerschaft gewährenden Staates, in dem sich der Staatsbürger gerade aufhält. Das ist anerkanntes Staatsrecht und hat Gültigkeit zwischen den Staaten.
Im Fall des Journalisten Denniz Yücel galt diese Regel ebenfalls – er hat sowohl die Deutsche wie auch die Türkische Staatsbürgerschaft. Er befand sich auf dem Staatsgebiet der
Türkei und unterlag somit als Staatsbürger der Türkei der türkischen Gesetzgebung. Hätte er ausschließlich die deutsche Staatsangehörigkeit gewählt, hätte ihn die Türkei entweder gar nicht oder
nicht so lange inhaftieren dürfen. Unser Außenminister Sigmar Gabriel hätte dann nicht so oft vor der türkischen Justiz kotaunieren müssen, um ihn " zu befreien ".
Unter dieser Voraussetzung hat sich Denniz Yücel also bewusst in die Gefahr begeben und die Durchsetzung türkischen Rechts unterschätzt. Oder wollte er auf Staatskosten medienwirksam provozieren?
Was, wenn es zu Gegensätzlichkeiten im eigenen Land kommt?
Ist es zielführende, dass ein deutscher BundespolizistIn gleichzeitig Türke, Afghane oder Pole ist? Spätestens an dieser Stelle ist es unabdingbar sich zu entscheiden, ob man sich mit dem
deutschen Staat voll identifiziert.
Oder eben nicht.
Denn z.B. Beamte schwören ihren Doiensteid und insbesondere unsere Bundeskanzlerin schwört ihren Amtseid
mit den Worten:
Ich schwöre, dass ich meine Kraft dem Wohle des deutschen Volkes widmen, seinen Nutzen mehren, Schaden von ihm wenden, das Grundgesetz und die Gesetze des Bundes
wahren und verteidigen, meine Pflichten gewissenhaft erfüllen und Gerechtigkeit gegen jedermann üben werde. So wahr mir Gott helfe.“
Kann sich jemand vorstellen, dass der Papst neben katholisch zu sein auch noch ein bisschen mohammedanisch ist? Oder unsere derzeitige Bundeskanzlerin ist neben deutsch auch noch etwas
russisch. Das würde doch wohl kaum jemand für in Ordnung empfinden - aber bei der Bundespolizei ( welche unsere ureigene deutsche hoheitliche Rechte garantieren ) geht so etwas!
In meinen Augen ist der Besitz einer Staatsbürgerschaft eine große Ehre – sie gewährt Rechte und Schutz, beinhaltet aber auch Pflichten.
Man kann nicht auf zwei Hochzeiten tanzen, und gleichzeitig integrales Mitglied zweier Gesellschaft sein, daher fordere ich eine klar Entscheidung für ein Land, nicht zwei.
Und wie klug schloss schon Matthaeus: Es wird nicht funktionieren, wenn man zwei Göttern dienen will.